Die Geschichte des Tennisclubs Buxtehude
Vom improvisierten Spiel zur sportlichen Heimat
Die Anfänge: Tennis im Vorkriegs-Buxtehude
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg schwangen in der Siegebandstraße begeisterte Tennisfreunde ihre Schläger. Fräulein Gudrun Wolf, Frl. Vollhaber, Herr Lüders und Herr Adolf Köhnken jagten voller Leidenschaft den weißen Ball über einen Platz, der mit heutigen Standards wenig gemein hatte – doch die Begeisterung war dieselbe wie heute.
1948: Vision wird Realität
Nach den Kriegswirren fassten Hans und Ilse Lüders einen mutigen Plan: Buxtehude sollte einen richtigen Tennisclub bekommen! Ilse Lüders überzeugte Stadtdirektor Walter Peper mit ihrer Hartnäckigkeit – monatelange tägliche Besuche in seinem Vorzimmer zahlten sich aus. Als Übergangslösung organisierte Peper die Turnhalle der Volksschule, wo Familie Lüders eigenhändig ein Netz knüpfte und die ersten Mitglieder sammelte.
Die Gründergemeinschaft wuchs schnell: Das Ehepaar Karl Wönckhaus, Ehepaar Erich Bremer, Rudolf Kröhnke, Lothar Bruns, Annelise Köhnken, C.D. Bunge, Herbert Bott, Peter Kämpfert, Bruno Fischer, Herbert Leitzmann und Waltraut Huthmann stießen zu den Pionieren.
Der Durchbruch: Politik und Leidenschaft
Tennis galt damals noch als "Sport der oberen Zehntausend" – ein Vorurteil, das überwunden werden musste. In einer entscheidenden Stadtratssitzung setzten sich Stadtrat Geerken und Stadtverordneter Ebeling für den Tennissport ein. Der Durchbruch war geschafft: Die Stadt verpachtete das Gelände!
1949: Pioniergeist und Schwerarbeit
Jetzt wurde angepackt! In echter Gemeinschaftsarbeit entstand der erste Platz. Rudolf Kröhnke baute und stiftete die Schiedsrichterstühle, seine Arbeiter halfen beim Drahtziehen. Gespendete Schiffsbänke wurden weiß gestrichen und dienten als Sitzgelegenheit. Ein beim Bau gefundenes Hufeisen wurde als Glücksbringer über die Eingangstür genagelt.
Das erste offizielle Spiel bestritten Hans Lüders und Lothar Bruns auf dem neuen Platz aus echter roter Tenniserde.
1951-1953: Wachstum und Wandel
Mit Alfred Dörlitz' Hilfe entstand der zweite Platz. Bei Regen suchten die Spieler*innen im Café Port Zuflucht – ein eigenes Clubhaus war der nächste Traum.
1952 lagen plötzlich riesige Schiffsmasten als versprochenes Baumaterial auf dem Platz. Baurat Umlauft und seine Staatsbauschüler errichteten das Clubhaus als Praktikumsprojekt. Beim legendären Richtfest wünschten sich die Schüler als Lohn nur einen Kasten Bier und selbstbelegte Brote.
Der Erfolg war so groß, dass ein zweiter Club entstand! 1953 verfügte die Stadt die Zusammenlegung beider Vereine und genehmigte die Erweiterung auf vier Plätze. Das verglaste Tennishaus wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt mit großen Turnieren, Kaffeetafeln und selbstgebackenem Kuchen.
So wurde aus einer Vision eine sportliche Heimat, die Tennis und Gemeinschaft bis heute verbindet.